
Beim Website-Aufbau kann man schnell die Orientierung und den Mut verlieren. Fragen wie: “Habe ich überhaupt genug interessante Inhalte für eine Website? Bin ich schon so weit mit meinem Business? Welche Seiten sind die wichtigsten? Welche Inhalte brauche ich überhaupt? Wie schreibe ich meine “Über Mich”-Seite?” oder “Wie ist das nochmal mit dem Datenschutz?” können eine echte Hürde sein und Dich immer wieder dabei ausbremsen, Dich und Deine Leistungen auf einer eigenen Website zu zeigen. Mit diesem Artikel möchte ich Dir Mut machen, dass Du bereits alles hast, was Du für eine Website brauchst.
Du kannst bestimmt schon alle nötigen Inhalte auf die Beine stellen, selbst wenn Du gerade erst mit Deinem Business startest. Warte mit Deiner Website nicht, bis Du die ersten Referenzen, das erste Großprojekt abgeschlossen oder mindestens soundsoviele Kunden hast. Es braucht gar nicht so viel, wie Du vielleicht befürchtest. Und das Tollste ist, Deine Website soll nicht statisch sein, sondern darf gemeinsam mit Dir und Deinem Business wachsen. Vor allem, wenn sie kinderleicht von Dir selbst zu bedienen ist.
Start small - der One-Pager

Vielleicht nimmt es Dir schon einmal etwas Last und Druck, wenn Du Dir vornimmst, nicht mit der großen, allumfassenden, perfekten Website zu starten, sondern erstmal mit einer sogenannten "One-Pager" Website. Wie der Name schon sagt, ist das eine Website, die tatsächlich nur aus einer einzigen Seite besteht und trotzdem schon eine komplette Website ist, sozusagen eine Mini-Website. Bei so einem One-Pager findest Du alle Infos untereinander in verschiedenen Sinnabschnitten auf einer Seite. Die folgenden Sinnabschnitte sollte Deine One-Pager Website in jedem Fall enthalten. Wenn Du direkt mit einer umfangreicheren Website mit Unterseiten startet möchtest, wären diese Sinnabschnitte oder Themenblöcke dann entsprechend Deine Unterseiten. Ich finde es immer sinnvoll, alle Unterseiten nicht nur über die Navigation "anzubieten", also erreichbar zu machen, sondern auch jeweils über einen Sinnabschnitt, kurzen Teaser und Link auf der Startseite Deiner Website. So erreichst Du sowohl Besucher*innen, die direkt über ein Menü navigieren möchten, als auch User*innen, die lieber scrollen und sich die Teasertexte auf der Startseite ansehen. Und durch die mobile Nutzung von Websites ist das Scrollen, das früher so verpönt war, ja schon lange wieder salonfähig.
1. Die Eröffnung Deiner Website
Im ersten Abschnitt auf der Startseite Deiner Website musst Du inhaltlich klarmachen, worum es auf Deiner Website geht. Sei dabei nicht geheimnisvoll, ironisch oder verklausuliert, sondern so kurz, klar und präzise, wie es nur geht. Worum geht es auf Deiner Website? Das sollte ganz oben auf Deiner Website klar zu erkennen sein. Beantworte "Welches Problem löst Du für wen?" in wenigen klaren Sätzen. Stell Dir vor, Dein*e Besucher*in bleibt nur wenige Sekunden auf Deiner Website, welche Info sollte er oder sie in dieser Zeit erfassen können?
Dieser Abschnitt ist als Eingangsbereich zu Deiner Website zu sehen. Dein Elevator Pitch passt hier perfekt hinein, also die Essenz Deines Angebots. Elevator Pitch bedeutet übrigens so viel wie die prägnante Darstellung einer Idee, also hier Deines Wertangebots, innerhalb kurzer Zeit und aufs Wesentliche beschränkt. Der Name beschreibt die Situation, in der eine Person eine andere während einer gemeinsam Fahrstuhlfahrt von einer Idee überzeugt.
Mein Herzenstipp: Dein Eröffnungssatz sollte auf keinen Fall: "Herzlich willkommen auf meiner Website" sein. Diese Begrüßung ist zwar immer herzlich gemeint, sagt aber leider erstmal gar nichts über Dich, Dein Business oder den Sinn und Zweck Deiner Website aus. Das gilt gleichermaßen für Deine Website-Besucher*innen wie auch für die Suchmaschinen.
2. Angebot oder Leistung
Nach Deiner Intro ist das nächste Element ein Sinnabschnitt oder eine Seite, die deinem Kund*innen zeigt, welche Leistungen, Produkte oder Problemlösungen sie bei Dir bekommen können. Denke bei der Beschreibung Deines Angebots dabei vor allem daran, welchen Kundennutzen Dein Angebot hat und welches Kundenbedürfnis Deine Leistung oder Dein Produkt erfüllt. Je nachdem, welcher Art und wie umfangreich Dein Angebot ist, kann es hilfreich sein, verschiedene Angebote übersichtlich, evtl. sogar schematisch und mit Preisen darzustellen.
Wenn Du den Titel für Deine Unterseite oder Deinen Sinnabschnitt wählst, denke auch aus Kundensicht. Es muss nicht immer "Angebot, Leistungen oder Produkte" sein. Du kannst auch andere Begrifflichkeit wählen, die individuell zu Deiner Leistung und dem damit verbundenen Kundennutzen passen. Das kann bei der Hochzeitsplanerin zum Beispiel "Eure Traumhochzeit", bei der Ernährungsberaterin "Dein Weg zum Wohfühlgewicht" oder bei der Virtuellen Assistentin "Mit mir arbeiten" sein. Damit fühlen sich Kund*innen gleich viel besser abgeholt.
3. Über Dich

Ganz wichtig sind natürlich auch die Infos über Dich. Es klingt zwar ein wenig nach Poesiealbum, aber Dein größtes Alleinstellungsmerkmal ist tatsächlich Deine Einzigartigkeit. Zeige Dich daher im kurzen Abschnitt oder Deiner ausführlichen “Über mich”-Seite ganz authentisch. Das ist besonders wichtig, wenn es sehr viele Anbieter*innen mit ähnlichen Angeboten gibt. Spätesten dann treffen Deine Besucher*innen ihre Wahl, auch unbewusst, nach Sympathie und "Nasenfaktor". Deshalb ist es gut, persönliche Details wie Werte, Hobbys und Interessen mit einfließen zu lassen, sodass die Besucher*innen sich ein genaues Bild von Dir machen können.
Wenn ich selbst Veganerin bin, buche ich vielleicht meine Yogastunden auch lieber bei der veganen Yogalehrerin. Oder wenn ich Pferde liebe, ist mir die Physiotherapeutin, die selbst reitet, gleich sympathisch. Natürlich muss Deine "Über mich"- Seite auch nicht "Über mich" heißen. "About", "Profil", "Über Julia", "Wer ich bin" sind nur einige Möglichkeiten. Aber wähle bitte einen Begriff, den man auf den ersten Blick versteht. Ein nettes Foto von Dir mit einem breiten Lächeln im Gesicht sollte nach meinem Geschmack auch gerne dabei sein.
Viele weitere Tipps zu Deiner "Über mich"-Seite findest Du in meinem Blog-Artikel 5 Erfolgstipps für Deine "Über mich"- Seite.
4. Kontaktmöglichkeiten
Auf eine gute Website gehört in jedem Fall auch die Möglichkeit, Kontakt zu Dir aufzunehmen. Das muss nicht zwingend das klassische Kontaktformular sein. Deine Besucher*innen sollten aber zumindest eine Möglichkeit haben, Dich per E-Mail, Formular oder telefonisch zu kontaktieren. Die Kontaktmöglichkeit sollte dabei möglichst einfach zu erreichen und leicht bedienbar sein. Schließlich wünschst Du Dir ja, die Kommunikation zu Deinen potentiellen Kund*innen herzustellen und ihre Fragen und Anmerkungen zu erhalten. Stelle dabei auf jeden Fall sicher, dass Kontaktanfragen über die Website auch in Deiner aktuellen Mailbox und nicht im Spam oder Nirvana landen. Versuche dann die Anfragen möglichst zeitnah zu beantworten, das macht immer einen guten Eindruck! Eine tolle Möglichkeit ist es auch, ein Buchungstool für das Vereinbaren von Terminen einzubinden. Das kann für ein kostenloses Erstgespräch interessant sein oder als feste Terminbuchung für Deine kostenpflichtige Dienstleistung.
5. Call-to-Action
Eine Website hat nicht nur den Vorteil, dass Besucher*innen sich zu jeder Zeit über Dein Angebot informieren können, sondern bietet Dir auch gleichzeitig die Gelegenheit, Besucher*innen zu Kund*innen zu machen. Der Schlüssel zum Erfolg ist dabei der sogenannte Call-to-Action. Der Call-to-Action ist eine ganz konkrete Handlungsaufforderung an die Besucher*innen Deiner Website. Biete ihnen den nächsten Schritt auf ihrer Kundenreise zu Dir an. Calls-to-Action können zum Beispiel sein:
Probestunde buchen
Erstgespräch vereinbaren
Hotline anrufen
Newsletter abonnieren
Social-Media-Kanäle abonnieren
und noch viele mehr
Den Call-to-Action kannst Du super mit Rabattaktionen, kostenlosen Proben, Freebies oder Ähnlichem verknüpfen.
6. Rechtliche Mindestanforderungen
Zugegeben ist dies der weniger spaßige Teil, aber Du wirst leider nicht darum herum kommen. In jedem Fall benötigt Deine Website ein Impressum und eine Datenschutzerklärung. Mein Tipp: Platziere diese Seiten in deiner Fußzeile der Website, dann stören sie nicht in deiner Menüleiste und sind von jeder Seite Deiner Website leicht auffindbar. Wenn Deine Website Cookies verwendet, benötigst Du auch einen sogenannten Cookie-Consent-Banner, mit dem Du die Einwilligung Deiner Besucher*innen einholst, bevor die Cookies gesetzt werden. Die Rechtstexte musst Du natürlich nicht selbst verfassen. Hol Dir Hilfe bei den gängigen Anbietern von Online-Rechtstexten wie zum Beispiel eRecht24.de oder easyrechtssicher.de.
7. Und später vielleicht noch ein Sahnehäubchen
Wenn Du alle Basics von 1.-6. abgedeckt hast, kannst Du mit Deiner Website starten und online gehen! Mehr braucht es für den Start nicht. Du kannst aber natürlich auch noch weitere Inhalte und Unterseiten erstellen, die Deine Website noch einzigartiger machen. Diese Bereiche kannst Du in Ruhe mit der Zeit aufbauen, genauso wie Dein Business wachsen darf, darf es auch Deine Website. Vielleicht fügst Du nach und nach Testimonials und Kundenreferenzen ein. Oder Du erstellst einen eigenen Blog mit Artikeln rund um Dein Thema. Oder Du erweiterst Deine Website um ein Bezahl- und Buchungssystem für Deine Kurse oder Stunden. Oder Du erstellst eine Online-Galerie Deiner Arbeiten, einen YouTube-Kanal, einen Musikplayer für Deine Songs, ein Online-Magazin, einen Newsletter, einen Online-Shop oder oder oder.... Deiner Kreativität sind erstmal keine Grenzen gesetzt, Hauptsache das Angebotes passt zu Deinem Website-Thema! Starte klein und erlaube Dir, zu wachsen!
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